FRED HAGENEDERS PORTAL ZUR BEDEUTUNG DER BÄUME IN KULTUR UND BEWUSSTSEIN

THE MEANING OF TREES
Einzelnes Rind auf einer Wiese im Morgennebel. © Pim_Leijen/shutterstock
Einzelnes Rind auf einer Wiese im Morgennebel. © Pim_Leijen/shutterstock

Rinderzucht noch klimaschädlicher als der Autoverkehr

 

Massentierhaltung und industrielle Schlachthöfe sind ideale Brutstätten für Keime aller Art; es ist kein Zufall, dass sie in der Coronakrise eine so große Rolle spielten. Darüberhinaus ist ein hoher Fleischkonsum schon seit Jahrzehnten völlig unethisch: Etwa ein Achtel der Menschheit ist vom Hungertod bedroht, während das wohlhabendste Achtel für seinen Tierkonsum über 80 % aller Anbauflächen der Welt beansprucht. In diesem Artikel geht es um Landnahme und den enormen Klimaschaden durch die Massentierhaltung.

Auf den ersten Blick scheint der Verkehr die größere Quelle von Treibhausgasemissionen zu sein – in Deutschland beträgt sein Anteil um die 18 %, im Vereinigten Königreich 26 % und in den USA gar 29 %,[1] während die Landwirtschaft in der Regel mit unter 10 % oder maximal 14 % angegeben wird. Daher wird es von vielen Menschen als geradezu lächerliche Idee verworfen, dass Rinder überhaupt ein bedeutender Klimafaktor sein könnten. Schließlich sind die Emissionen des Transportsektors um ein Mehrfaches höher als die von Vieh. Oder etwa nicht?

Solche Zahlen mögen die Situation in den Industrieländern beschreiben, deren Agrarsektor aufgrund ihrer hohen Nettoimporte von Nahrungs- und Futtermitteln in der Diskussion um Treibhausgase (THG) trügerisch unterrepräsentiert ist. Vor allem Europa ist seit langem über seine carrying capacity (ökologischer Begriff für die physische Tragfähigkeit) hinausgewachsen und lebt weitgehend von Agrarimporten. Denn nicht einmal die Hälfte der nötigen Anbaufläche, die für die Gesamtmenge der Agrar- und Forstertäge, die Europa konsumiert oder exportiert, benötigt wird, befindet sich auch in Europa: 53 % der europäischen Landnutzung wird praktisch importiert, hauptsächlich aus Brasilien, Russland und China.[2] Um die globale ökologische Krise zu bewältigen, dürfen wir also nicht bei nationalen Datensätzen stehenbleiben. Im planetarischen Fluss der Stoffe gibt es keine nationalen Grenzen; daher müssen wir uns mit globalen, nicht mit nationalen Daten befassen. Weil der “Rest” der Welt weniger Autos fährt, aber mehr Nahrungs- und Futtermittel anbaut als die Industrieländer – aber eben auch für diese –, ist die globale Bilanz ganz anders als die der Industrienationen.

Das nächste große Missverständnis besteht darin, dass in vielen Statistiken und Schaubildern der Sektor „Change of Land Use“ der Försterei zugeschoben wird, die aber vergleichsweise kaum (fossile) Energie benötigt! “Change of Land Use” (in Deutschland gar „Forstwirtschaft und andere Landnutzungen“ genannt) ist größtenteils ein Euphemismus für die Vernichtung von Wald- und anderen Naturflächen (meist durch Feuer) und deren anschließende Umwandlung für die Agrarindustrie, vorwiegend in Viehweiden oder Monokulturen für Futtermittel oder Palmöl. Die konsequente Integration von “Änderungen der Landnutzung” in den landwirtschaftlichen Sektor der THG-Emissionen verschiebt die Proportionen sehr deutlich.*

* Zum Beispiel, nach den Zahlen des World Resources Institute: Verkehr 16,2 % (Straßenverkehr 11,9 %, Luft, Schiene, Schiff u.a. 4,3 %), Landwirtschaft 12,9 % (CO2 aus Energienutzung 1,7 %; CH4 + N2O: Böden 4,1 %, Viehzucht & Dung 5,8 %, Reisanbau 1,3 %), Entwaldung alias “Land Use Change” 20,8 % der globalen Treibhausgasemissionen. [3]

Und der Klimaschaden durch brennende Wälder besteht nicht nur im Kohlenstoff, der durch die Feuer freigesetzt wird, sondern auch in dem Kohlenstoff, den die Bäume in den folgenden Jahren nicht mehr aufnehmen werden, weil sie durch Viehweiden, Sojafelder oder Palmölplantagen ersetzt worden sind. Außerdem: Brennende Wälder sind eine Hauptquelle für Distickstoffoxid (N2O, Lachgas), ein Treibhausgas, das etwa 300 Mal stärker ist als CO2. Wäre der Verlust des tropischen Regenwaldes ein Land, würde es nach China und den USA auf Rang drei der globalen Treibhausgasemissionen stehen. Anders gesagt: Die Zerstörung des tropischen Regenwaldes verursacht mehr Treibhausgasemissionen als die Verbrennung fossiler Brennstoffe in ganz Europa.[4] Dies erhöht die Verantwortung für die Viehzucht – auch die deutsche! – ganz erheblich.

Der dritte weit verbreitete Irrglaube besteht darin, dass man sich nur auf CO2 zu konzentrieren bräuchte. Das trägt zum Greenwashing der Rinder bei, weil Autos zweifellos mehr CO2, aber weniger Methan ausstoßen, während CO2 nur ein Viertel der Treibhausgase aus der Viehzucht ausmacht.
Weltweite CO2-Gesamtemissionen: etwa 36 Gt = Milliarden Tonnen (im Jahr 2016, und 37,2 Gt im Jahr 2019) [5]

Aber die gesamten Treibhausgas-Emissionen müssen auch die anderen Gase einschließen, die die globale Erhitzung beschleunigen, nämlich Methan und Distickstoffoxid. Sie werden in Kohlendioxid-Äquivalent (CO2e) berechnet:
Gesamte globale THG-Emissionen (2016): 49,4 Gt CO2e (World Resources Institute [6])

In diesem ehrlicheren Szenario verringert sich der Einfluss des Transports auf 16,2 % aller Treibhausgasemissionen (Flug, Bahn, Schiff & andere 4,3 %, Straßenverkehr 11,9 %), während sich der Einfluss von Rindern verdreifacht:
Gesamtemissionen aus der globalen Viehwirtschaft (2016): 7,1 Milliarden Tonnen (Gt) Co2e = 14,5 %.

Etwa zwei Drittel davon, 9,4 %, entfallen allein auf Rinder (Fleisch und Milch), während Autos und Kleinlieferwagen wiederum zwei Drittel, 8 %, der Emissionen des Strassenverkehrs ausmachen. Daher ist unter den Nutztieren allein das Rind schädlicher für das Klima als der Pkw. Und das ist noch nicht das Ende der Rechnung; es gibt noch mehr zu berücksichtigen:

Was selbst die FAO (die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN) außer acht zu lassen scheint, sind die Treibhausgase aus der Bodendegradation. Die Böden der Welt sind eine riesige Kohlenstoffreserve, allein der oberste Meter enthält dreimal so viel Kohlenstoff wie die gesamte Atmosphäre. Doch durch die durch landwirtschaftliche Praktiken verursachte Bodendegradation sind seit den Anfängen der Landwirtschaft 133 Milliarden Tonnen Kohlenstoff aus den Böden der Welt verlorengegangen (oberste zwei Meter). Diese Zahl ist als “soil carbon debt” (“Boden-Kohlenstoff-Schuld”) bekannt und entspricht einem durchschnittlichen Verlust von 8 Prozent der ursprünglichen Kohlenstoffreserve, wie aus einer Studie der Proceedings of the National Academy of Sciences hervorgeht.[7] Ein Teil dieses durch intensive Landwirtschaft verlorengegangenen Kohlenstoffs wird auch wieder an anderen Orten von der Vegetation aufgefangen, aber der Großteil entweicht als klimaaktives Gas in die Atmosphäre. Das zeigt, wie enorm groß das Klimapotential der Bodenpflege ist.

Darüber hinaus hat die Zerstörung der Regenwälder bisher 15 % aller Treibhausgasemissionen freigesetzt.[8] Natürlich haben bewirtschaftete Felder eine höhere Erosion und damit mehr CO2-Verlust als Weideland. Doch die Ackerflächen sind die eindeutige Minderheit, und man geht davon aus, dass mindestens die Hälfte der weltweiten Soil Carbon Debt auf das Konto von Weideland geht. Heute benötigt die globale Fleisch- und Milchproduktion 83 % des gesamten Ackerlandes* und verursacht 58 % aller landwirtschaftlichen Emissionen (produziert aber nur 18 % unserer Kalorien).[9]

* Die Kuhmilchwirtschaft beansprucht nur 3 % der derzeitigen Landnutzung durch Zuchttiere.

Einschließlich der Freisetzung von THG aufgrund der Bodendegradation ist der Nahrungsmittelsektor für etwa ein Drittel der weltweiten jährlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich. 58 % davon entfallen auf die Fleisch- und Milchproduktion und wiederum 65 % davon auf Rindfleisch und Milchprodukte. Ergo verursacht allein die Rinderzucht 12,4 % der globalen Treibhausgasemissionen.* Das ist mehr als alle Autos und Lieferwagen (8%) in der Welt.

* Milchprodukte verursachen nur 6 % der THG-Emissionen durch Rinderhaltung, daher: Milchprodukte 0,75 %, Rindfleisch 11,65 % der globalen THG-Emissionen.

Und es gibt neue Forschungen über Methan, die eine weitere Neuberechnung erfordern. Die Waagschalen werden noch weiter gegen Fleisch kippen, denn eine kürzlich veröffentlichte Studie ergab, dass Methan ein noch viel klimaschädlicheres Gas ist, als bisher bekannt war. Bisher galt Methan als etwa 20-mal klimaaktiver als CO2. Tatsächlich ist Methan über einen Zeitraum von zwanzig Jahren 84-mal klimaschädlicher als die gleiche Menge CO2.[10] Dies spricht noch mehr gegen die Zucht und den Verzehr von rülpsenden Wiederkäuern wie Rindern, Schafen oder Ziegen.

Plus: Globalisierte Lebensmittelmärkte verursachen viele Flugmeilen und füllen einen großen Teil* der 100.000 Handelsschiffe, die ständig die Ozeane überqueren. Die Handelsflotten verbrennen das schmutzigste Öl, das Schweröl, und sind für 2,6 % der globalen Erwärmung verantwortlich.[11] Übrigens: Diese 2,6% sind in den IPCC-Berechnungen überhaupt nicht aufgeführt! Hinzu kommen: die Freisetzung von Kühlmitteln aus der weltweiten Schifffahrt (17,5 Mio. Tonnen CO2e) und astronomische Mengen an Stahl für den Bau der Schiffe und Container, sowie an Farbe.
Okay, Autos brauchen auch Stahl und Lacke. Aber wenn die globale Nahrungsmittelversorgung de-globalisiert und sich verstärkt aus regionaler bzw. lokaler Produktion speisen würde, könnte auch ein großer Teil des Kohlenstoff-Footprints des irrsinnigen Welthandels eingespart werden.

* Zahlen sind schwer zu finden, aber hier ist ein Beispiel: Dem US-Landwirtschaftsministerium (USDA) zufolge umfassten die Getreideexporte der USA nach Asien in den ersten zehn Monaten des Jahres 2013 mehr als 470.000 Sechs-Meter-Container (eine Verdoppelung seit 2006).[12]

Und die Zukunftsprognosen kippen die Waagschalen noch weiter gegen Fleisch. Wenn die Länder zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen aus dem Pariser Abkommen für eine Welt, die nicht heißer sein soll als 1,5°C über den vorindustriellen Temperaturen, die Treibhausgasemissionen in allen anderen Sektoren senken, wird bis 2030 allein die Viehzucht für die Hälfte der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich sein.[13]

Das heißt keineswegs, dass der Verkehrssektor vernachlässigt werden kann! Die Situation ist schlimm. Aber die Auswirkungen des Viehbestands sind global noch schlimmer.

Und als weit mehr als eine Randbemerkung: Es gibt ja auch die ethisch-moralische Dimension. Alle Menschen könnten ernährt werden, aber da 83 % des weltweiten Agrarlandes der Zucht von Tieren für Fleisch gewidmet sind, drücken diejenigen Länder, die es sich leisten können, Fleisch zu verzehren, ihre Selbstherrlichkeit aus, während andere unter Mangelernährung leiden. Rassismus beginnt nicht erst im Polizeipersonal reicher Länder! Wie Maneka Gandhi, die damalige indische Umweltministerin, bereits 1990 sagte: „Die USA und die UdSSR verfüttern mehr Getreide an Vieh, als die Menschen der gesamten Dritten Welt verbrauchen. Großbritannien gibt zwei Drittel seines selbst angebauten Getreides an sein Vieh – diese Menge könnte jedes Jahr 250 Millionen Menschen sättigen.“* Sie fuhr fort, indem sie darauf hinwies, dass ein Zehntel der europäischen Fleisch- und Milchprodukte mit Futtermittelimporten aus Indien erzeugt werden, wodurch Indien wertvolles Wasser und Land entzogen wird.[14] Dieser Entzug von Land und Wasser ist leider immer noch brandaktuell, und nicht nur in Asien.

_____

Treibhausgas-Emissionen aus der Tierhaltung
7,1 Gt CO2e (2016) [15]

Davon Rinder (Fleisch und Milch) 65 %, Schweinefleisch 9 %, Büffelmilch und -fleisch 8 %, Hühnerfleisch und Eier 8 %, Milch und Fleisch kleiner Wiederkäuer 6 %. (Die restlichen Emissionen stammen von anderen Geflügelarten und nicht essbaren Produkten).

Strukturell gesehen stammen von den 7,1 Gt CO2e THG-Emissionen der Viehwirtschaft:
• 45 % aus der Futtermittelproduktion und -verarbeitung (dies schließt „Landnutzungsänderung“ ein),
• 39 % aus der Verdauung (Fermentation),
• 10 % aus der Dunglagerung und -verarbeitung,
• 6 % aus der Verarbeitung und dem Transport von Tierprodukten.

Chemisch gesehen bestehen die 7,1 Gt CO2e THG-Emissionen der Viehwirtschaft aus:
• 44 % Methan (CH4),
• 29 % Distickstoffoxid (N2O),
• 27 % Kohlendioxid (CO2).

Jährliche Beiträge der Lieferketten von Nutztieren zu den anthropogenen Treibhausgasemissionen (IPCC, 2007):
44 % CH4, Methan-Emissionen (3,1 Gt CO2e),
53 % der N2O, Distickstoffoxid-Emissionen (2 Gt CO2e),
5 % der CO2, Kohlendioxid-Emissionen (2 Gt).
_____

 

Sorry, aber die Zukunft der Menschheit liegt nicht im Fleischverzehr. Allerdings lassen die gegenwärtigen Essgewohnheiten kaum eine große Zukunft zu: Von 1990 bis 2017 stieg die Produktion von Fleisch, Milch und Eiern von 758 Mio. Tonnen auf 1.247 Mio. Tonnen, und es wird erwartet, dass sie weiter steigen wird. Bereits in den siebziger Jahren (!) zeigten Studien, dass die Herstellung der Nahrungsmittel für eine fleischbasierte Ernährung etwa doppelt so viel Energie (kcal) benötigt, wie eine solche Ernährungsweise liefert.[16] (Eine vegetarische Ernährung verschwendet keine Energie.) Diese Energieverschwendung in größtem Maßstab war im vergangenen halben Jahrhundert nur aufgrund von Cheap Oil möglich. Aber in einer Zeit, in der die größte globale Herausforderung darin besteht, wie man (nicht-fossile) Energie erzeugen kann, muss diese Art von „Luxus“ einfach verschwinden.

Um dieser zunehmenden Belastung für das Klima entgegenzuwirken, haben über fünfzig Wissenschaftler die Regierungen aller bis auf die der ärmsten Länder aufgefordert, ihre Zusagen für das Pariser Klimaabkommen durch eine Umgestaltung der Landwirtschaft zu erneuern. Es geht darum, ein Datum für “Peak Meat” (in etwa: historischer Höhepunkt der Fleischproduktion) festzulegen und die Nahrungsmittelproduktion zu diversifizieren, indem tierisches Eiweiß zunehmend durch Nahrungsmittel ersetzt wird, die gleichzeitig die Umweltbelastung minimieren und den Nutzen für die öffentliche Gesundheit maximieren. Weideland und Flächen für die Futtermittelproduktion, die nicht mehr benötigt werden, sollen wieder als Kohlenstoffsenken genutzt werden, indem die einheimische Vegetationsdecke zu ihrem maximalen Kohlenstoffbindungspotential zurückgeführt wird.[17]

Während die Regierungen zögern, treffen Millionen von Menschen ihre eigene Wahl in der Ernährung. Die Zahl der Vegetarier steigt und der Veganismus ist die am schnellsten wachsende Lebensstil-Bewegung.[18]

Das Diagramm zeigt, wie stark der Fleischanteil in der Ernährung den CO2-Footprint jeder Person erhöht (siehe Abbildung). [19]

Diagramm CO2-Footprint verschiedener Ernährungsweisen

Aber niemand soll sich unter Druck gesetzt fühlen, Vegetarier zu werden; es macht schon einen großen Unterschied, weniger Fleisch zu essen. Wenn die Europäer und Nordamerikaner beispielsweise ihren Konsum von rotem Fleisch um 80 % reduzieren würden, könnten 60 % der heutigen Weideflächen der wilden Natur zurückgegeben werden. Diese Flächen würden sich zu effektiven Kohlenstoffsenken entwickeln, und weniger Vieh würde erheblich weniger Methan produzieren.

Und noch etwas: Rotes Fleisch ist überhaupt nicht gesund. Die Weltgesundheitsorganisation erklärte 2015 verarbeitetes rotes Fleisch zu einem Karzinogen. Dennoch essen viele Menschen in reichen Ländern mehr als die empfohlene Menge an rotem Fleisch, das mit Herzkrankheiten, Schlaganfällen und Diabetes in Verbindung gebracht wird. Weltweit werden jedes Jahr schätzungsweise 285 Milliarden Dollar für die Behandlung von Krankheiten ausgegeben, die durch den Verzehr von rotem Fleisch verursacht werden. [20]

Es gibt so viele große Chancen, den selbstzerstörerischen Kurs der menschlichen Wirtschaftsweise zu ändern. Aber wir müssen sie erst einmal anerkennen, bevor wir handeln und die Dinge ändern können.

Vorerst diskutieren die europäischen Länder weiterhin endlos über die Reduzierung der Emissionen aus dem Straßen- und Flugverkehr – was natürlich auch von entscheidender Bedeutung ist! Aber die industrielle Landwirtschaft ist ebenfalls dringend erneuerungsbedürftig.

Fred Hageneder, Juni 2020

 

Quellen
1. Verkehrs-Emissionen USA: https://www.epa.gov/greenvehicles/fast-facts-transportation-greenhouse-gas-emissions
Verkehrs-Emissionen UK: https://www.independent.co.uk/environment/air-pollution-uk-transport-most-polluting-sector-greenhouse-gas-emissions-drop-carbon-dioxide-a8196866.html
Generell auch: European Environment Agency. https://www.eea.europa.eu/data-and-maps/indicators/transport-emissions-of-greenhouse-gases/transport-emissions-of-greenhouse-gases-10
2. B Lugschitz, M Bruckner and S Giljum 2011. Europe’s global land demand. A study on the actual land embodied in European imports and exports of agricultural and forestry products. Vienna: Sustainable Europe Research Institute. https://www.foeeurope.org/sites/default/files/publications/europe_global_land_demand_oct111.pdf
3. World Resources Institute. World Greenhouse Gas Emissions: 2016. https://www.wri.org/resources/data-visualizations/world-greenhouse-gas-emissions-2016
4. Rachel Fritts 2018. Tropical deforestation now emits more CO2 than the EU. mongabay.com, 18 October. (Source: Seymour & Busch 2016) https://news.mongabay.com/2018/10/tropical-deforestation-now-emits-more-co2-than-the-eu/
5. Hannah Ritchie and Max Roser 2019. CO₂ and Greenhouse Gas Emissions: How have global CO2 emissions changed over time? Our World in Data. https://ourworldindata.org/co2-and-other-greenhouse-gas-emissions
6. siehe 3.
7. J Sanderman, et al. 2017. Soil carbon debt of 12,000 years of human land use. Proceedings of the National Academy of Sciences. https://www.pnas.org/content/pnas/early/2017/08/15/1706103114.full.pdf
8. Tim Flannery 2011. Auf Gedeih und Verderb – Die Erde und wir: Geschichte und Zukunft einer besonderen Beziehung. Frankfurt/M.: Fischer. 298.
9. J Poore, T Nemecek 2018. Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers. Science 01 Jun 2018: Vol. 360, Issue 6392, 987-992. https://science.sciencemag.org/content/360/6392/987
10. Benjamin Hmiel et al. 2020. Preindustrial 14CH4 indicates greater anthropogenic fossil CH4 emissions. Nature, vol 578, 409–412 (2020). https://www.nature.com/articles/s41586-020-1991-8
11. Sarah McFarlane and Jonathan Saul 2014. Food importers shift from dry bulk cargo ships to containers. in.reuters.com, February 14, 2014. https://in.reuters.com/article/agri-container/food-importers-shift-from-dry-bulk-cargo-ships-to-containers-idINL5N0LF3MZ20140214
12. IMO 2015. Third IMO GHG Study 2014: Executive Summary and Final Report. https://gmn.imo.org/wp-content/uploads/2017/05/GHG3-Executive-Summary-and-Report_web.pdf
13. Helen Harwatt 2018. Including animal to plant protein shifts in climate change mitigation policy: a proposed three-step strategy. Climate Policy. https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/14693062.2018.1528965
14. Maneka Gandhi 1990. Save the Trees, Don’t Eat Meat. The Illustrated Weekly of India, 11.11.1990.
15. FAO. By the numbers: GHG emissions by livestock. FAO Key facts and findings. http://www.fao.org/news/story/en/item/197623/icode/ (Accessed June 1, 2020). After: FAO 2013. Tackling Climate Change Through Livestock: A global assessment of emissions and mitigation opportunities. Rome, 2013. http://www.fao.org/3/a-i3437e.pdf
16. David Pimentel and Marcia Pimentel 1979. Food, Energy, and Society (Resource and Environmental Sciences Series). Hoboken, New Jersey: Wiley.
17. Helen Harwatt, William J Ripple, Abhishek Chaudhary, Matthew G Betts, Matthew N Hayek 2019. Scientists call for renewed Paris pledges to transform agriculture. The Lancet – Planetary Health, December 11, 2019. DOI:https://doi.org/10.1016/S2542-5196(19)30245-1
18. Rebecca Smithers 2018. Third of Britons have stopped or reduced eating meat – report. theguardian.com, 1 Nov. https://www.theguardian.com/business/2018/nov/01/third-of-britons-have-stopped-or-reduced-meat-eating-vegan-vegetarian-report?utm_term=RWRpdG9yaWFsX0d1YXJkaWFuVG9kYXlVS19XZWVrZGF5cy0xODExMDE%3D&utm_source=esp&utm_medium=Email&utm_campaign=GuardianTodayUK&CMP=GTUK_email
19. Peter Scarborough et al. 2014. Dietary greenhouse gas emissions of meat-eaters, fish-eaters, vegetarians and vegans in the UK. Climatic Change, volume 125, 179–192. https://link.springer.com/article/10.1007/s10584-014-1169-1
20. Marco Springmann et al. 2020. Health-motivated taxes on red and processed meat: A modelling study on optimal tax levels and associated health impacts. PLoS ONE 13(11): e0204139. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0204139

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