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WORLD TREE NEWS

Kahlschlagfläche in Brasilien. © guentermanaus/fotolia.com
Kahlschlagfläche in Brasilien. © guentermanaus/fotolia.com

Amazonas-Entwaldung bringt keine Lebensverbesserung

Juni 2009

Eine neue Studie des Department of Life Sciences am Imperial College London (diesen Monat in Science veröffentlicht), untergräbt die immer wieder vorgebrachte Behauptung, dass Entwaldung im Amazonasgebiet langfristig zur Verbesserung von Wirtschaft und Sozialbedingungen vor Ort führen würde.

Zweifellos scheint das kurzfristig der Fall zu sein: Rodungsarbeiten schaffen Arbeitsplätze, neu angelegte Straßen können bessere Erreichbarkeit von Schulen und medizinischer Versorgung bewirken und frisch freigelegte Bodenschätze im vormaligen Waldgebiet bringen Investoren und Infrastruktur mit sich. Aber in dem Moment, in dem das Holz und die anderen Ressourcen versiegen, ändert sich die Situation erneut! „Ein Großteil der Anbauflächen ist nur für wenige Jahre produktiv,“ sagt Rob Ewers, ein Mitglied des Forschungsteams. „Dazu kommt, dass man dann eine viel größere Bevölkerung hat als zuvor, weil viele Menschen dem Boom gefolgt sind.“ Diese größere Bevölkerung muss nun trotz kontinuierlich abnehmender Ressourcen überleben, was den Lebensstandard wieder ganz nach unten drückt. Nachdem die Baumfäller gegangen sind, fällt das Sozialniveau schnell wieder ab, sogar unter den nationalen Durchschnitt.

Jedes Jahr werden im Amazonasgebiet 1,8 Mio. Hektar Regenwald zerstört, das entspricht vier Fußballfeldern pro Minute. Entwaldung verursacht etwa 20 % des weltweiten Treibhausgas-Ausstoßes. Der Amazonas-Regenwald gehört zu den artenreichsten Regionen der Welt und stellt einen Schutzwall gegen Klimawandel dar, indem er CO2 absorbiert und geochemische Kreisläufe aufrechterhält.

„Mittels Brandrodung Flächen für Vieh- oder Sojafarmen freizumachen, ist einfach nicht nachhaltig, denn die Gewinne sind kurzlebig und die großen Firmen ziehen weiter. Statt dessen bedarf es einer langfristigen internationalen Finanzierung, durch die Bäume lebendig mehr wert sind als tot.“

Tatsache ist: Bäume sind schon seit jeher lebendig mehr wert als tot; das hat sich nur noch nicht herumgesprochen.

 

Quelle: Alok Jha, Amazon deforestation leads to development ‚boom-and-bust, The Guardian, 11 June 2009

Siehe auch Word Tree News: Die wahre Bedeutung des Amazonas-Regenwaldes

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