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THE MEANING OF TREES

WORLD TREE NEWS

Waldbrand. @ Peter J/shutterstock.com
Waldbrand. @ Peter J/shutterstock.com

Waldbrände und ihre Ursachen

Juli 2012

Der Sommer 2010 wurde für Russland zu einer Jahrhundert-Katastrophe: An über 600 Stellen im Land brachen Waldbrände aus, über 50 Menschen kamen ums Leben. Während des Höhepunkts der Brände standen fast 200.000 Hektar Land in Flammen. Auch im darauffolgenden Jahr ereigneten sich schwerste Brände auf riesigen Flächen [1]. Und ebenso im Sommer 2012: Allein im Amur-Gebiet verbrannten mehr als zwei Millionen Hektar Wald. [2]

Das hat natürlich mit hohen Temperaturen und einem globalen Trend zu tun, der auch Eukalyptuswälder in Australien vernichtet, im Südwesten der USA eine anhaltende Dürre verursacht (die 2011 allein in Texas über fünf Millionen Straßenbäume tötete) [3], und dem Amazonasbecken gleich zwei „Jahrhundert-Dürren“ beschert hat. Aber wie Insider wissen, sind die Brände in Russland keine Überraschung sondern die Quittung für die von Moskau vernachlässigte Forstplanung: Nach der neuesten Waldgesetzgebung wurde vor einigen Jahren landesweit die Mehrzahl der lokalen Forstämter geschlossen. Wie das Brandrisiko durch Missmanagement steigt, zeigen jüngste Studien aus den USA.

 

Composition of satellite images with overlaid graph of forest fire frequency (2010). © DPA / NASA / GSFC / MODIS Rapid Response
Satellitenbild-Komposition mit Graphik der Häufigkeit von Bränden (2010)

rot: sehr häufig, gelb: am häufigsten
© DPA / NASA / GSFC / MODIS Rapid Response

Auch die USA kämpfen mit immer schwereren und immer größeren Flächenbränden im Südwesten des Landes. Arizona, New Mexico und Texas sind derart trocken geworden, dass enorme, explosive Brände im Sommer 2011 Millionen Acres Vegetation vernichteten. Die Rolle des „Klimawandels“ bei alledem ist noch ungeklärt, die direktere Ursache scheint das Wetterphänomen La Niña zu sein. Experten gelangen zu der Einsicht, dass einige der Brandgebiete womöglich niemals wieder zur Bewaldung zurückkehren können – sie werden wohl kaum mehr als trockenheitstoleranten Gras- oder Gestrüppbewuchs entwickeln können. Ebenfalls wird es langsam deutlich, dass die weitverbreitete Methode des Kahlschlags Waldbrände begünstigt, denn die sich daraus ergebende Vegetation aus Sträuchern und jungen Bäumen fällt Dürren schneller zum Opfer und entzündet sich viel schneller als alte Bäume mit ihren gut entwickelten Wurzelsystemen und ihrer feuerfesten Rinde.

Wissenschaftler stimmen auch zunehmend darüber überein, dass es eine weitere Form des Wald-Fehlbewirtschaftung gibt: Man wurde so übereifrig in der Vermeidung und Bekämpfung (natürlicher) sanfter Brände, die seit jeher Sträucher und Jungbewuchs im Zaum gehalten haben, dass viele Wälder in den USA nun hoffnungslos mit Gestrüpp durchsetzt sind. In Dürren werden solche Gebiete zu Zündschachteln. In manchen Gebieten ist das Unterholz gar zu hoch geworden, so dass Brände nun auch die Kronen der alten Bäume zerstören können – die von Natur aus vor den meisten Bränden sicher waren.

Die Regierung räumt ein, dass viele Waldgebiete im Westen der USA ausgedünnt werden müssen, und einige Naturschutzgruppen haben sich durchgerungen, dem ebenfalls zuzustimmen. Aber die dünnen Stämme haben wenigkommerziellen Wert, insbesondere während einer wirtschaftlichen Flaute, in der das Budget zur Ausdünnung sich selbst ausgedünnt. Gegenwärtig kann die US-Forstbehörde nur begrenzte Flächen ausdünnen, die die größte Brandgefahr bergen. [4]

Quellen:

[1] siehe Spiegel Online, Juli 2011 und Themenübersicht

[2] siehe Spiegel Online, Juli 2012
[3] [1] Jim Robbins, Why Trees Matter, NY Times, 11. April 2012 https://www.nytimes.com/2012/04/12/opinion/why-trees-matter.html?_r=0
[4] Justin Gillis, With Deaths of Forests, a Loss of Key Climate Protectors, NY Times, Oct 1, 2011

There is also an emerging scientific consensus about another form of forest mismanagement: by suppressing the (natural) mild ground fires that used to clear out underbrush and limit tree density, many US forests are now hopelessly overgrown with brushwood. During droughts, such areas become tinderboxes. In some areas the dense brushwood has become so high that fires also damage the crowns of the old trees – which had been safe from most fires when the forests had been managed by nature.

The government agrees that many forests throughout the West need to be thinned, and some environmental groups have come to agree too. But the small trees and brush have little commercial value, especially in a weak economy, and funding for the thinning is thinning itself. For the time being, the Forest Service can treat only small sections of forest that pose the biggest threats. [4]

Quellen:

[1] siehe Spiegel Online, Juli 2011
[2] siehe Spiegel Online, Juli 2012
[3]
[3] Jim Robbins, Why Trees Matter, NY Times, 11. April 2012 https://www.nytimes.com/2012/04/12/opinion/why-trees-matter.html?_r=0

[4] Justin Gillis, With Deaths of Forests, a Loss of Key Climate Protectors, NY Times, Oct 1, 2011

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