Rückkehr des Wolfes nach Deutschland
Okt 2001
Der Wolf, „der Freund des Waldes“ (weil er die Rotwildbestände reguliert, die überall die Baumsprösslinge vernichten), kehrt langsam wieder nach Mitteleuropa zurück. Aus Verbreitungsgebieten in Nordrussland sowie den Karpaten (Rumänien und südwestliche Ukraine) migrieren Wölfe über Polen Richtung Deutschland. Während Exemplare aus den Abbruzzen (Italien) nach Südostfrankreich gewandert sind.
„Zum ersten Mal [seit 150 Jahren] haben Wölfe in Deutschland wieder in freier Wildbahn erfolgreich Nachwuchs aufgezogen“, sagt Frank Mörschel, Biologe des World Wildlife Fund for Nature (WWF) und bezieht sich dabei auf die Wolffamilie (Wolfpaare binden sich fürs Leben), die sich auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes Oberlausitz im Dreiländereck zwischen Deutschland, Polen und der Tschechischen Republik niedergelassen hat. „Der Truppenübungsplatz liegt genau auf einer der uralten Wolfsrouten“, erklärt Michael Gruschwitz vom sächsischen Umweltministerium begeistert, „ein riesiges Areal – völlig ruhig und sehr wildreich.“
Update 2024: Nachdem sich die Wolfspopulation in Deutschland auf etwa 1.400 Tiere entwickelt hat (20.000 in ganz Europa), entschied im September 2024 die Europäische Union in Brüssel, den (strengen) Schutzstatus der Wölfe aufzuheben. Den Ausschlag bei der Abstimmung gab die Kehrtwende der deutschen Regierung (zu der auch die „grüne“ Partei gehört), die nicht mehr zum Wolfsschutz steht. Es werden aber noch einige bürokratische Jahre vergehen, bis in den Ländern und Gemeinden der straffreie Abschuss des großen bösen Wolfes beginnen wird.
Quellen:
Der Spiegel 45/2001
spiegelonline, 25.09.2024
Siehe auch World Tree News: Biber zurück in Schottland