Drogenanbau tötet Bäume und Menschen
März 2009
Seit die USA und die UN Afghanistan von den Taliban „übernommen“ haben, stieg die jährliche Opiumproduktion um 5.400 % (!): 150 Tonnen 2001, 8.200 Tonnen 2007. Aus der Ernte von 2007 wurden 820 Tonnen Heroin hergestellt, und an der Grenze nach Usbekistan fanden sich UNO-Soldaten in der seltsamen Situation wieder, die Konvois schwarzer Jeeps durchzuwinken zu müssen.
Alle Flächen, die dem Mohnanbau dienen, gehen natürlich dem Nahrungsmitelanbau und der Wiederbewaldung verloren. Und die chemischen Abfallprodukte bei der aufwendigen Heroinherstellung verseuchen weiteres Land.
Doch schlimmer noch für die Bäume ist die Situation in Lateinamerika, in Ländern, die vom Kokain beherrscht werden. Hier, im Gegensatz zu Afghanistan, haben die Vereinigten Staaten zwar geholfen, 1,15 Mio. Hektar Koka zu vernichten. Aber in Kolumbien hat das nicht zu einer Abnahme der Produktion geführt. Am 13. März 2009 titelte The Guardian Weekly “Latin America declares war on drugs a failure [Lateinamerika erklärt das Versagen des ‚Krieges gegen die Drogen‘]“.
In Lateinamerika gibt es nun bewaffnete Banden, die neue Anbauflächen für Koka suchen. Dazu erschießen und vertreiben sie die Waldbewohner und vernichten den Regenwald. „Allein in der ersten Hälfte 2008 wurden auf diese Weise 270.000 Kolumbianer obdachlos“ (The Guardian Weekly). Die Situation in Venezuela ist nicht besser.
Die kolumbianische Regierung hat eine Website kreiert, um auf „Kolumbiens Ökozid durch Kokain“ aufmerksam zu machen: http://www.sharedresponsibility.gov.co/en/
Anmerkung: Diese Website verschwand spurlos gegen Ende 2012 – das ist besorgniserregend!