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Eisdecke auf Grönland (2009). © Halorache/Creative Commons
Eisdecke auf Grönland (2009). © Halorache/Creative Commons

Älteste DNA der Welt in Grönland gefunden

Juli 2007


Fragmente der ältesten DNA der Welt wurden in Sedimentablagerungen unter der Eisschicht von Grönland entdeckt. Sie entstammen einem Bohrkern von 2 km Länge und zeigen, dass Grönland vor weniger als einer Million Jahren von einem dichten Nadelwald mit reicher Flora und Fauna bedeckt war.

Die extrahierten Erbgutfragmente werden auf ein Alter von 450.000 bis 900.000 Jahre geschätzt. Sie stammen von Insekten – Käfern, Tag- und Nachtfaltern – sowie von Bäumen: Kiefern, Eiben und Erlen. „Diese Arten verweisen auf Landschaften, wie wir sie heute in Ost-Kanada und in Schweden finden“, sagt der Leiter des Forschungsteams, Professor Willerslev von der Universität Kopenhagen. „Die Eiben enthüllen, dass die Wintertemperaturen nicht unter 17°C gefallen sein können, und die Anwesenheit der anderen Bäume zeigt, dass die Sommertemperaturen wenigstens bei 10°C lagen.”

Es ist die älteste beglaubigte DNA, die von prähistorischen Lebewesen gewonnen werden konnte. Sie repräsentiert einen Meilenstein für Wissenschaftler, die vergangene Lebensräume zu rekonstruieren versuchen, welche aufgrund des natürlichen Klimawandels verschwunden sind. „Wir haben gelernt, dass dieser Teil der Welt deutlich wärmer war als von den meisten vermutet“, sagt Martin Sharp, ein Glaziologe (Gletscherforscher) der University of Alberta.

 

Quelle: Steve Connor, ‘Oldest DNA samples found on Greenland’, The Independent, 06 July 2007

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