Riesiges Baumpflanz-Programm in Indien
Sept 2009
Ein indischer Zivilbeamter, S.M. Raju, hat ein innovatives Projekt zur Schaffung langfristiger Arbeitsplätze gestartet, indem er Millionen Menschen Bäume pflanzen lässt.
Rajus Projekt befindet sich im ostindischen Bundesstaat Bihar, dem ärmsten Staat Indiens, und bringt das Thema Wiederaufforstung auf die Tagesordnung, das, so die BBC, „zwei brennende Probleme der Welt beantwortet: globale Erwärmung und Arbeitslosigkeit. Herr Rajus enormer Erfolg zeigte sich deutlich am 30. August, als er 300.000 Menschen aus über 7.500 Dörfern für eine einzige Baumpflanz-Zeremonie mobilisierte.“ Allein an diesem Tag wurden knapp eine Milliarde Bäume gepflanzt.
„Jeder Dorfrat hat nun ein Pensum von 50.000 Setzlingen, eine Gruppe aus vier Familien muss 200 Bäume pflanzen und sie für drei Jahre schützen, bis sie sich etabliert haben.“ Die Bezahlung ist in drei Kategorien gegliedert: 90 %, 75–80 % und weniger als 75 %, je nach Überlebensrate der Setzlinge.
Herr Raju hat in Bangalore Landwirtschaft studiert, aber das Geheimnis des Erfolges seines „sozialen Forstprogramms“ ist, dass er es mit dem National Rural Employment Guarantee Act (NREGA) der indischen Regierung verknüpfte. Dieses Gesetz vom Februar 2006 wurde als Hilfsprogramm für die ärmsten Bevölkerungsschichten erlassen: Es verpflichtet die Behörden, Menschen aus Familien, die unter der Armutsgrenze leben, mindestens 100 Arbeitstage pro Jahr zu verschaffen. Aber vor Rajus Projekt war Bihar nicht in der Lage, das NREGA-Budget überhaupt auszugeben.
Das Programm schließt auch Obstbäume innerhalb der Dörfer mit ein.
Quelle:
Amarnath Tewary, Meeting India’s tree planting guru, BBC News, 19 Sept 2009