Biodiesel zerstört Regenwälder
Aug 2009
Biodiesel kann man aus verschiedenen Pflanzen gewinnen, aber die meisten Firmen benutzen Palmöl, weil dies viel billiger ist als ide nachhaltigeren Alternativen wie Rapsöl. Unglücklicherweise jedoch ist Palmöl eines der für die Biosphäre am schädlichsten Bio-Öle.
Regierungen wie die britische unter Tony Blair unterzeichneten zu voreilig und unüberlegt Verträge über riesige Biodiesel-Palmöllieferungen, die für Jahre gültig sein sollen aber bereits begonnen haben, zu enormer Regenwaldzerstörung beizutragen.
Palmöl findet sich übrigens auch in Margarine, Brot und Keksen, wo es meist als „Pflanzenfett“ deklariert wird. Aber es ist der Biodiesel, der global den Unterschied macht: Allein in Großbritannien haben die zwölf größten Ölfirmen im Jahr bis April 123 Millionen Liter Palmöl an Tankstellen ausgeliefert (nach Informationen der Times, 15 Aug 2009).
Nach einer EU-Richtlinie, die versucht, die Treibhausgase zu verringern, muss jede Ölfirma ihrem insgesamt verkauften Kraftstoff 3,25 % Bio-Öl beimischen. Diese Menge wird sich bis 2020 voraussichtlich auf 13 % erhöhen.
Aber dieser Schuss geht auf dramatischste Weise nach hinten los, denn es wird im großen Stil Regenwald gerodet, um Palmenplantagen anzulegen. Das Verbrennen des Regenwaldes setzt aber so viel Kohlenstoff frei, dass Palmenplantagen bis zu 840 Jahre bräuchten, um diese Menge wieder zu kompensieren!
Zur Zeit erfüllen die Ölgesellschaften ihre „Bioquoten“, indem sie dem Diesel ca. 5% Pflanzenöl beimischen. Aber die großen Ölgesellschaften vermieden es bisher, anzugeben, wie das Land der Plantagen vorher genutzt wurde, weil es sich eben allzu oft um illegal zerstörte Regenwald handelt. Der Druck auf die Ölfirmen nimmt nun allerdings zu.
Um permanent ein Auge auf den Regenwald zu haben: www.regenwald.org