Hoffnung für die Taiga
Aug 2008
Der Fortbestand der Taiga hat schon viel Sorge ausgelöst, besonders seit Anfang 2007 das geänderte russische Waldgesetz in vielerlei Hinsicht den Holzhandel eindeutig über den Naturschutz stellt.
Aber andererseits machen sich seit 2004 verschiedene russische Behörden auch ernsthafte Gedanken zum Schutz des sibirischen Waldes. Zu Beginn erwog man Zertifikations-Programme wie die des FSC (Forest Stewardship Council), schuf dann aber komplexe Kooperationen mit verschiedenen britischen Naturschutzorganisationen.* 2007 sagte die Darwin Initiative finanzielle Unterstützung zu, und unter Führung des Tree Council begann ein Dreijahresplan.
* Mitwirkend am Tomsk Taiga Projekt sind The Tree Council, der British Trust for Ornithology, Cambridge University Expeditions Society, Pricebatch (Altai-UK), Traidcraft und WTA Education Services Ltd.
Seither wurde der Kaltaiskii Wald in der Provinz Tomsk als ein Modell für FSC-Zertifikations ausgewiesen, und für sechs weitere Gebiete in der Region läuft das Verfahren zur Ausweisung als besonderes Schutzgebiet (Special Protected Area). Und FSC-Prinzipien werden in den Forstplan der Provinz Tomsk integriert.
Weitere Ziele sind, Gebiete mit hoher Artenvielfalt ausfindig zu machen und gesondert zu schützen, ökologische Studien und andauernde Beobachtung auszuführen, die existierende nachhaltige lokale Produktion (Privat- und Kleinbetriebe) von Waldprodukten zu unterstützen, an einem allgemeinen Bewusstseinswandel über den Wert des Waldes zu wirken, und Ökotourismus zu entwickeln.
Die Taiga, auch bekannt als borealer Wald, ist ein Gürtel, der aus hauptsächlich aus Nadelwald besteht und ein Drittel der Gesamtwaldfläche der Welt ausmacht (!). Das Wort selbst ist russisch, aber diese Waldform bedeckt auch weite Teile Nordamerikas, Europas und eben Russland und Sibirien selbst. Die dominanten Baumgattungen sind Fichte (Picea), Tanne (Abies), Kiefer (Pinus) und Lärche (Larix), mit ein paar Laubbäumen wie Erle und Espe.
Quelle: TreeNews, Issue 15, Autumn/Winter 2008, S. 26-7